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Nachhaltigkeit und ...

1.       … Staaten

Die Verfasstheit von Staaten, ihre Kontinuität wie ihr Untergang aus machtpolitischen oder wirtschaftlichen Gründen oder aufgrund des Verlusts ihrer natürlichen Daseinsbedingungen berührt den Topos der Nachhaltigkeit. Aber auch das Handeln des einzelnen Staates lässt sich unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten betrachten. Dies betrifft zuvörderst das Handeln der Legislative, beurteilt man Gesetze nach den mit ihnen verfolgten Intentionen und Wirkungen.

2.       … Gesellschaft

Auf vielfältige gesellschaftliche Aspekte wirkt die Nachhaltigkeitsmaxime ein: So liegen etwa den Forderungen nach Chancengleichheit, Integration und Generationengerechtigkeit nachhaltige Ansinnen zugrunde. Nicht zuletzt die Flüchtlingskrise bringt die zahlreichen Facetten dieses Themenbereichs zum Vorschein. 

3.       … Kultur

Bewahrung und Schutz von Kulturgütern schafft Brücken zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem wie Zukünftigem, zwischen alten und neuen Generationen. Nachhaltiger Umgang mit Kultur vermag identitätsstiftende Wirkung für Nationen zu entfalten, ihre Zerstörung gleichsam das kulturelle Gedächtnis vernichten.  

4.       … Wissenschaft

Die zunehmende Ökonomisierung der Wissenschaft durch die Harmonisierung von Studiengängen (Bologna) und ihre fortschreitende Drittmittelorientierung wie das Aussterben einzelner Disziplinen stellt auch die Wissenschaft vor Fragen der Nachhaltigkeit. Bei der Herausarbeitung eines disziplinenübergreifenden Begriffs der Nachhaltigkeit könnten sich die Rechtswissenschaften als Relais-Disziplin zur Ordnung und Systematisierung erweisen.

5.       … Wirtschaft

Die Finanz- und Wirtschaftskrise, das allgemeine Marktversagen, die griechische Staatschuldenkrise illustrieren die Relevanz nachhaltigen wirtschaftlichen Agierens. In engem Zusammenhang hiermit steht die Frage, wie sich die Europäische Union in der Zukunft wirtschaftlich aufstellen will und wie eng die Verflechtungen unter den Mitgliedstaaten in wirtschaftlich-finanzieller Hinsicht sein sollen.   

6.       … Lebensgrundlagen

Besonders plastisch sind Nachhaltigkeitserwägungen im Bereich der natürlichen Lebensgrundlagen: der nachhaltige Umgang mit Natur und Umwelt, Strategien zum Klima-, Arten- und Ressourcenschutz illustrieren dies. Dies betrifft insbesondere die Energiegewinnung, die als Reaktion auf die Nuklearkatastrophe von Fukushima starke Umwälzungen und Neuorientierungen erfahren hat und nach wie vor ungelöste Probleme (Endlagerfrage) aufwirft.

7.       … Globalisierung

Die zunehmende Globalisierung birgt sowohl Chancen als auch Risiken für nachhaltiges Handeln. Internationale Vernetzungen und Marktöffnungen können die Ressourcennutzungen effektiver, wirtschaftlicher und nachhaltiger gestalten, andererseits aber auch einzelne Staaten in der Entwicklung zurückfallen lassen und zur Absenkung von Umweltstandards führen.   

8.       … Religion

Das Ziel der nachhaltigen Entwicklung gründet sich auch auf religiösen Verständnissen: Bewahrung der Schöpfung, Schaffung von Frieden und Gerechtigkeit. Das Nebeneinander verschiedener Religionen stellt Herausforderungen an ein nachhaltig friedvolles Miteinander.  Die Nachhaltigkeitsmaxime tangiert darüber hinaus die Religionsgemeinschaften hinsichtlich ihres eigenen Fortbestehens angesichts der teilweise erheblich rückläufigen Mitgliederentwicklung.  

9.       … Ethik

Ethische Aspekte sind ein treibender Motor der Nachhaltigkeitsdebatte. Nachhaltigkeit hat sich zu einem ethischen Prinzip entwickelt, das moralische Vorgaben etwa hinsichtlich Fragen der Generationengerechtigkeit und des schonenden Ressourcenumgangs macht.  

10.    … Politik

Auf nationaler, europäischer wie internationaler Ebene verschreibt sich die Politik im Rahmen verschiedener Strategien dem Nachhaltigkeitsprinzip und strebt insbesondere Verbesserungen im Gesundheits- und Bildungswesen, bei der Armutsbekämpfung, die Herstellung von Chancengleichheit und ökologische Nachhaltigkeit an.